Was muss ein Beamer können? Zahlreiche Typen, Funktionalitäten und Merkmale – wir stellen sie vor!
Für Präsentationen und Vorführungen sind sie nicht mehr wegzudenken: In so gut wie jedem Büro gibt es Beamer, da sie spielend leicht digitale Inhalte für viele Menschen sichtbar auf eine Wand projizieren können. Aber was macht einen guten Beamer aus? Wir stellen Ihnen die wichtigsten Eigenschaften vor, sodass Sie genau den Beamer finden, der Ihren Anforderungen gerecht wird.
Welche Beamer-Technologie eignet sich für Ihren Einsatzzweck?
Der Einsatzzweck ist abhängig von der Beamer-Technologie, d.h. der Funktionsweise eines Beamers. Die verschiedenen Technologien unterscheiden sich darin, wie das elektrische Bild in einen Lichtstrahl umgewandelt wird.
LCD-Technologie
Beamer mit einer LCD-Technologie verwenden bei der Bildprojektion zwei Prismen. Ein Prisma spaltet das weiße Licht der Beamerlampe in die Grundfarben Rot, Grün und Blau und das andere Prisma lässt das Gesamtbild in Farbe entstehen. LCD-Beamer sind für den klassischen, universellen Gebrauch in Konferenzräumen für Präsentationen nützlich.
Vorteile
- Möglichkeit des mobilen Einsatzes
- Gute Bildqualität
- Bessere Farbauflösung und –intensität als bei DLP-Beamern
- Vermeidung eines Regenbogeneffekts
- Kostengünstige Anschaffung
Nachteile
- Auffallende Geräusche des Lüfters durch Abkühlungsvorgänge
- Hohe Staubanfälligkeit
- Geringe Kontrastdarstellung
- Im Vergleich zu den anderen Technologien eher kurzlebig
- Bildqualität nimmt bei Skalierung des Bildes ab
- Pixelerkennung bei genauem Betrachten des projizierten Bildes
- Fliegengittereffekt
3 LCD-Technologie
Bei der 3 LCD-Technologie wird das weiße Licht der Beamerlampe über eine Verknüpfung von Spiegeln in die Grundfarben Rot, Grün und Blau aufgespalten. Anschließend wird das elektrische Signal über drei LCD-Chips zu einem Bild verarbeitet. Es entstehen drei Grundfarbbilder die mit einem Prisma verschmelzen und ein farbintensives Bild entstehen lassen. 3 LCD-Beamer eignen sich vorwiegend für den Einsatz bei Präsentationen oder im Heimkinogebrauch.
Vorteile
- Projektion von farbintensiven Bildern mit einer hohen Qualität
- Augenschonend
- Vermeidung eines Regenbogeneffekts
- Effizienter Stromverbrauch, da weniger Licht genutzt wird
Nachteile
- Vermeidung des Dauerbetriebs, da die LCD-Panele beschädigt werden können
- Schlechte Kontrastdarstellung und Helligkeit
- Pixelerkennung bei niedrigen Auflösungen
- Fliegengittereffekt
LED-Technologie
Die LED-Technologie verwendet LED-Lampen als Leuchtmittel. Dies ist eine besonders effiziente Methode, da LED-Leuchten einen geringeren Energieverbrauch aufweisen und eine höhere Lebensdauer als herkömmliche Beamer-Lampen besitzen. Die Technologie wird jedoch nur in klassischen Beamern eingesetzt und nicht in 3D-, HD-, 4K oder Mini-Beamer. LED-Beamer eignen sich besonders für den Einsatz bei Präsentationen und dem Abspielen von Filmen.
Vorteile
- Energieeffizient
- Hohe Lebensdauer der LED-Lampen
- Umweltschonend
- Weniger Kühlleistung erforderlich – LED-Beamer erzeugen nur geringe Wärme
Nachteile
- Geringe Lichtstärke der Lampen
- Notwendigkeit den gesamten Raum für die Projektion abzudunkeln
- Regenbogeneffekt
- Hohe Anschaffungskosten
DLP-Technologie
Die Projektion mit der DLP-Technologie erfolgt über ein Farbrad, auf welchem sich DMP-Chips befinden. An den Chips sind Spiegel in verschiedenen Richtungen angebracht, welche die Farbdarstellung ermöglichen. DLP-Beamer werden für den universellen Gebrauch in Besprechungsräumen eingesetzt, vor allem bei normalen, 3D- und Mini-Beamern.
Vorteile
- Schnelle Bildentwicklung
- Dauerbetrieb möglich
- Guter Kontrast und bessere Bildschärfe als bei LCD-Beamern
- Pixelerkennung
Nachteile
- Minderung der Bildqualität durch Skalierung
- Starker Abfall der Lampenleistung nach 100 Stunden
- Regenbogeneffekt
- Lüftungsgeräusche – bei Dauereinsatz
- Staubempfindlich
LCoS-Technologie bzw SXRD
Die LCoS-Technologie ist eine Verknüpfung der DLP und LCD-Technik. Das Projektionslicht wird in seine Grundfarben Rot, Grün und Blau zerlegt und im Anschluss auf drei LCoS-Panels umgeleitet. Pixel der LCoS-Chips reflektieren das eingehende Licht und die Bilder werden durch ein Prisma miteinander verknüpft. Besonders eignet sich diese Technik für den Einsatz bei professionellen Foto- und Videopräsentationen und im Heimkinogebrauch.
Vorteile
- überzeugender Kontrast
- Intensive Farbdarstellung
- Darstellung von großen Bildgrößen
Nachteile
- Einschränkungen des Kontrastes und der Farbintensität bei längerem Einsatz
- Hohe Anschaffungskosten im Vergleich zu LCD- und DLP-Beamern
Welche Eigenschaften haben Beamer?
Die Auflösung
Die Auflösung definiert das Seitenverhältnis (Bildformat) des dargestellten Bildes. Natürlich können mehrere Seitenverhältnisse projiziert werden, jedoch entstehen unter Umständen schwarze Streifen oben und unten, bzw. links und rechts auf dem Bild, da nicht die gesamte Auflösung dargestellt werden kann. Wir haben für Sie die gängigsten Auflösungen zusammengefasst:
Auflösung | Anzahl der Pixel/Format | Einsatzbereich |
---|
VGA | 640 x 480 Pixel / 4:3 | Aufgrund neuer Entwicklungen nur noch wenig auffindbar. Eignet sich für den Gebrauch mit dem Smartphone. |
SVGA | 800 x 600 Pixel / 4:3 | Keine Verarbeitung von HD Bildern. Eignet sich für die Darstellung einfacher Präsentationen. |
WVGA | 854 x 450 Pixel / 16:9; 800 x 480 Pixel / 5:3 | Aufgrund neuer Entwicklungen nur noch wenig auffindbar. Eignet sich für den Gebrauch mit dem Smartphone. |
QVGA | 320 x 240 Pixel / 4:3 | Ausschließlich für die Nutzung mit dem Smartphone verwendbar. |
XGA | 1024 x 768 Pixel / 4:3 | Eignet sich für die Darstellung von Präsentationen mit aufwendigen Abbildungen. |
SXGA | 1280 x 1024 Pixel / 5:4 | Eignet sich für die Darstellung von computergestützten Präsentationen und Simulationen. |
WXGA | 1280 x 800 Pixel / 16:10; 1280 x 720 Pixel / 16:9 | Darstellung von HD-Bildern. Das 16:10 Format bietet eine größtmögliche Kompatibilität zu gängigen Notebooks. |
WUXGA | 1920 x 1200 Pixel / 16:10 | Eignet sich für die Darstellung von computergestützten Präsentationen und Simulationen. |
Full HD | 1920 x 1080 Pixel / 16:9 | Eignet sich für die Darstellung von Filmen und aufwendigen, computergestützten Präsentationen. |
HD ready/HDTV | 1280 x 720 Pixel / 16:9 | Eignet sich für die Darstellung von Filmen und aufwendigen, computergestützten Präsentationen. |
4K | 3840 x 2160 Pixel / 16:9 | Eignet sich für die Darstellung von Präsentationen mit einer hohen Farbqualität der Abbildungen und stellt die modernste Entwicklung am Markt dar. |
2K | 2048 x 1536 Pixel / 16:9 | Eignet sich vorwiegend für den Heimkinogebrauch und die Darstellung von Filmen und computergestützten Präsentationen. |
Lichtstärke
Die Lichtstärke gibt die Helligkeit des Beamers an. Sie wird durch die Leuchtkraft der eingebauten Lampe bestimmt, welche in ANSI-Lumen angegeben wird.
Welche Lichtstärke brauchen Sie?
Weniger als 1.000 ANSI-Lumen eignen sich für Räume, die stark abgedunkelt werden können und finden ihre Anwendung vorwiegend im Heimkinobedarf. 1.000 bis 3.000 ANSI-Lumen sollten Sie wählen sofern Sie Ihren Beamern in mittel bis großen Räumlichkeiten einsetzen wollen. Bei großen Räumen mit einer hohen Lichteinstrahlung empfehlen wir Ihnen Beamer die über mehr als 3.000 ANSI-Lumen verfügen.
Kontrastverhältnis
Das Kontrastverhältnis gibt den Helligkeitsunterschied zwischen schwarz und weiß an und definiert die Größe des Graustufenbereichs eines Beamers.
Welches Kontrastverhältnis brauche ich?
Generell gilt, dass das Kontrastverhältnis in hellen Räumlichkeiten nur einen geringen Einfluss auf die projizierte Bildqualität hat, da ein gesättigtes schwarz nur in abgedunkelten Räumen wahrgenommen werden kann. Nutzen Sie Ihren Beamer in abgedunkelten Räumen, sollten Sie das Kontrastverhältnis bei Ihrer Kaufentscheidung jedoch unbedingt berücksichtigen. Ein Kontrastverhältnis von mindestens 5000:1 ist in diesem Fall von hoher Notwendigkeit um eine gesättigte Farbtiefe und eine hohe Qualität des projizierten Bildes zu erreichen.
Zusatzfunktionen von Beamern
Zusatzfunktionen ergänzen die Standardmerkmale eines Beamers. Vor dem Kauf Ihres Beamers sollten Sie festlegen, welche Zusatzfunktionen für Ihre Verwendung unabdingbar sind und auf welche Sie verzichten können.
Lautsprecher
Heutzutage verfügen die Meisten der angebotenen Beamer über Lautsprecher. Sofern Sie den Beamer vorwiegend für Präsentationen im Büro verwenden, ist diese Zusatzfunktion sehr vorteilhaft und wird gerne eingesetzt. Für den Heimkinobedarf sollten Sie für eine optimale Audio-Wiedergabe zusätzliche Lautsprecher an Ihren Beamer anschließen.
Lautstärke
Die Lüfter eines Beamers dienen zur Abkühlung der verbauten Lampen. Je höher die Lichtstärke ist, desto lauter ist der Lüfter eines Beamers. Beachten Sie, dass die Lautstärke des Lüfters beispielsweise beim Vortragen von Präsentationen als besonders störend von Ihrem Publikum wahrgenommen werden kann.
Blank-, Mask-, Shutter-Funktion
Die Bezeichnung dieser Funktion ist herstellerabhängig und stellt eine weitere Zusatzfunktion eines Beamers dar. Während der Präsentation kann ein schwarzer Bildschirm während Pausen oder kurzen Unterbrechungen abgebildet werden, ohne dass der Beamer dabei ausgeschaltet werden muss. Beachten Sie, dass sich der Beamer automatisch abkühlt und erst nach einigen Minuten wieder in Betrieb genommen werden kann.
WLAN
Die WLAN Funktion eines Beamers kann über zwei Möglichkeiten gegeben sein. Entweder der Beamer verfügt über einen eingebauten WLAN Anschluss oder die WLAN Verbindung wird mit einem WLAN Stick ermöglicht. Des Weiteren kann über einen HDMI Anschluss oder eine WLAN Box ein Stick angeschlossen werden. Dies ermöglicht es Ihnen schnell und unkompliziert Daten vom Laptop, PC, Smartphone oder Tablet an Ihren Beamer zu senden.
Unplug & Go-Funktion
In der Regel benötigt der Beamer nach dem Ausschalten kurze Zeit um sich über den eingebauten Lüfter abzukühlen. In dieser Zeit wird für die Vermeidung von überhitzungsschäden empfohlen den Beamer nicht vom Stromkabel zu lösen. Nutzen Sie den Beamer für mobile Zwecke raten wir Ihnen beim Kauf des Beamers auf die Unplug & Go-Funktion zu achten. Diese Funktion ermöglicht es Ihnen den Beamer direkt nach dem Ausschalten ohne Abkühlungszeit vom Stromnetz zu lösen und einzupacken.
Lens-Shift-Funktion
Die Lens-Shift-Funktion orientiert sich an der Trapezkorrektur und bewirkt ebenfalls eine korrekte Ausrichtung des dargestellten Bildes, obwohl der Beamer nicht mittig zur Projektionsfläche angebracht wird. Im Gegensatz zu der Trapezkorrektur wird das Bild ohne Verzerrung optimal ausgerichtet. Die Ausrichtung erfolgt durch das manuelle bzw. elektronische Drehen des Objektivs und hat auf diese Weise keinerlei negative Einflüsse auf die Auflösung und die Qualität des Bildes.
Wandfarbenkorrektur
Da nicht überall eine weiße Leinwand vorhanden ist und die Wandfarbe in den seltensten Fällen einem reinen weiß entspricht, werden die projizierten Bilder des öfteren beeinträchtigt und unter Qualitätsverlusten dargestellt. Die Funktion der Wandfarbenkorrektur ermöglicht es, dass das projizierte Bild farbgetreu und ohne Qualitätsminderungen abgebildet werden kann.
Freeze-Funktion
Die Funktion ermöglicht es Ihnen das projizierte Bild einzufrieren. Auf diese Weise können am PC oder Laptop änderungen an Dokumenten vorgenommen werden ohne dass der Zuschauer dies zur Kenntnis nimmt.
Zoom-Funktion
Die Zoom-Funktion dient dazu, wichtige Bereiche des projizierten Bildes durch Vergrößerung besonders zu fokussieren.
Wissenswertes: Das Zoom-Verhältnis beschreibt das Verhältnis zwischen der maximal möglichen Vergrößerung des heran gezoomten Bildausschnitts und des Originalbildes.
Kurzdistanzprojektion
Sofern Sie nur einen geringen Abstand zwischen Beamer und Projektionsfläche zur Verfügung haben ist die Kurzdistanz-Projektion sehr wichtig für Sie.
Wissenswertes: Unter einem geringen Abstand wird häufig 0,5 Meter verstanden. Der Kurzdistanz-Beamer verfügt über ein Weitwinkelobjektiv, mit welchem auch bei einem geringen Abstand zur Projektionsfläche große Bilder abgebildet werden können.
Welcher Beamer ist der Richtige für Sie?
Um einen geeigneten Beamer für Sie zu finden sollten Sie sich vor dem Kauf darüber Gedanken machen, welcher Nutzen der Beamer künftig für Sie darstellt.
Gelegentliche Nutzung
- Unregelmäßige Nutzung
- Keine hohen Ansprüche an Bild- und Farbqualität
- Präsentation vor kleinen Gruppen
- Geringe Investition
Treffen die oben genannten Kriterien bei der Kaufentscheidung Ihres Beamers zu, empfehlen wir Ihnen einen DLP- oder LCD-Beamer. Ein besonderes Augenmerk sollten Sie dabei auf folgende Eigenschaften legen:
- Betriebsgeräusch des Beamers – Der Abkühlungsprozess des Beamers durch den Lüfter kann zu einem hohen Geräuschpegel führen, der von Ihren Zuschauern als störend empfunden wird
- Eine Bildauflösung von 1.024 x 768 Pixel gilt als empfehlenswert
- Verfügbarkeit verschiedener Bildformate – 4:3- und 16:9 Format um sowohl Präsentationen halten zu können als auch Filme abzuspielen
Häufige und flexible Nutzung
Sofern Sie Ihren Beamer vorwiegend flexibel und in unterschiedlichen Räumlichkeiten für das Halten von Präsentationen oder das Abspielen von Filmen nutzen, empfehlen wir Ihnen einen DLP- oder LCD-Beamer. Berücksichtigen Sie, dass die LCD-Technologie im Vergleich zur DLP-Technologie eine bessere Bildschärfe und Farbsättigung aufweist. Zusätzlich sollten Sie folgende Merkmale berücksichtigen:
- Leuchtkraft des Beamers - Die Leuchtkraft des Beamers sollte für den flexiblen Einsatz mindestens 1.500 ANSI-Lumen aufweisen, um auch in sehr hellen Räumen präsentieren zu können
- Wählen Sie eine optimale Bildauflösung von 1.024 x 768 Pixel
- Verfügbarkeit verschiedener Bildformate – 4:3- und 16:9 Format um sowohl Präsentationen halten zu können als auch Filme abzuspielen
Dauerhafte Nutzung und hoher Qualitätsanspruch
Nutzen Sie Ihren Beamer regelmäßig für die Präsentation von qualitativ hochwertigen Bilder und Filmen? Dann empfehlen wir Ihnen einen 3 LCD – oder LCoS-Beamer. Bei der Kaufentscheidung sollten Sie besonders auf die nachfolgenden Kriterien achten:
- über welche Zusatzfunktionen verfügt das Gerät?
- Achten Sie auf eine Mindestauflösung von 1.920 x 1.080 Pixel
- Sind die benötigten Zusatzanschlüsse, wie ein HDMI-Anschluss vorhanden?